Logopädische Praxis - Viola Illner

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Stottern und Poltern bei Kindern

Stottern und Poltern gelten als Störungen des Redeflusses.

Stottern äußert sich in Form von unwillkürlichen Wiederholungen von Lauten und Silben ("Ti Ti Ti Tisch"), sowie als Dehnungen ("Wwwwwand") oder Blockierungen.

Im Redefluss verlieren stotternde Kinder für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Kinder entwickeln unbewusst Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren oder zu unterdrücken. Auch können Begleitsymptome, wie Liderflattern, Armbewegungen oder sonstige Mitbewegungen auftreten.

Oft kommen beim Stottern psychische Reaktionen wie Sprechangst, Wut oder Trauer über das Versagen beim Sprechen, Selbstabwertung als Sprecher, Scham und Hilflosigkeit dazu. Häufig wird das Selbstwertgefühl stark herabgesetzt.

Es ist wichtig, stotternde Kinder möglichst früh ( schon ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann oder, wenn dies nicht gelingt, ein leichtes selbstbewusstes Stottern erarbeitet werden kann.

Stottern tritt bei etwa 5 % aller Kinder auf, überwiegend bis zum 6. Lebensjahr.  Nach der Pubertät ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich das Stottern völlig zurückbildet. Bisher ist jedoch keine Vorhersage möglich, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden. Eine frühe Therapie kann die Chance dafür jedoch wesentlich erhöhen.

Beim Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen stark herabgesetzt. Es zeigt sich eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern. Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf. Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig kontrolliert werden. Die Behinderung durch die eingeschränkte Verständlichkeit kann jedoch erheblich sein.

Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.

Polternde Kinder können in einer Therapie lernen, in für sie wichtigen Sprechsituationen das Poltern zu kontrollieren und zu lenken. Auch eine Angehörigenberatung unterstützt die Therapie.