Logopädische Praxis - Viola Illner

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Myofunktionelle Störung

Eine myofunktionelle Störung beschreibt ein Muskelungleichgewicht im Gesichts- und Mundbereich.  Im Normalfall sind die Kräfte der Zunge und der übrigen Mundmuskulatur ausgeglichen, sodass ein Kräftegleichgewicht herrscht.
Es zeigen sich  bei einer myofunktionellen Störung häufig folgende Symptome:

Der Mund ist immer oder häufig offen und es liegt eine Mundatmung vor.
Die Oberlippe ist durch den fehlenden  Mundschluss bei einer myofunktionellen Störung häufig verkürzt und hochgerollt, die Unterlippe ist oft wulstig verdickt.

Die Zunge liegt bei einer myofunktionellen Störung  meist nicht in der korrekten Ruhelage oben am Alveolardamm(= die Wölbung am oberen Gaumen hinter den vorderen Schneidezähnen), sondern liegt auf dem Mundboden und legt sich an oder zwischen die Zähne.

Der Schluckakt kann bei einer myofunktionellen Störung ebenfalls betroffen sein. Beim Schlucken hebt sich der Zungenmittelteil nicht an den harten Gaumen, die Zungenspitze drückt gegen oder zwischen die Zähne (Zungenpressen). Die Zungenmuskulatur ist häufig in der Mitte und an den Rändern zu schwach. Oft zeigt sich bei einer myofunktionellen Störung auch eine eingeschränkte Beweglichkeit der Zunge.

Weitere Symptome einer myofunktionellen Störung sind die Ausprägung von Kiefer und Gaumen. Diese sind meist wenig ausgeprägt, da die Zunge den Gaumen nicht korrekt ausformt. Der Kiefer wirkt dreieckig, der Gaumen ist mitunter hoch und spitz und wird auch als gotischer Gaumen beschrieben.

Auch die Aussprache kann durch eine myofunktionelle Störung verändert werden. Hierbei zeigt sich häufig das typische ,,Lispeln’’ der Laute [s und z] aber auch eine Fehlbildung der Laute [ch und sch], sowie eine Fehlbildung der Laute [t,d, n,l]. Mitunter können diese Laute auch seitlich gebildet werden.

Bei einer myofunktionellen Störung kann man häufig auch einen zu schlaffen Gesamtkörpertonus beobachten.